Erbschaftsteuer: Was Sie über Steuerpflicht, Freibeträge und Sparen wissen müssen

Wenn jemand stirbt und Sie etwas erhalten, ist das keine kostenlose Gabe – Erbschaftsteuer, eine Steuer auf den Wert des vererbten Vermögens, die in Deutschland vom Erben gezahlt wird. Auch bekannt als Nachlasssteuer, greift sie, sobald der Erbe einen Freibetrag überschreitet – und das passiert schneller, als viele denken. Ob es ein Haus, ein Sparbuch oder ein altes Auto ist: Der Wert wird berechnet, und je nach Verwandtschaftsgrad wird entschieden, wie viel davon an das Finanzamt geht.

Der Freibetrag, der Betrag, den Sie steuerfrei erben dürfen. Auch bekannt als Steuerfreibetrag, variiert stark: Ehepartner bekommen 500.000 Euro, Kinder 400.000 Euro, Enkel nur 200.000 Euro. Bei entfernteren Verwandten oder Freunden sinkt er auf 20.000 Euro – und dann wird es teuer. Wer eine Immobilie erbt, muss nicht nur die Steuer zahlen, sondern oft auch die Kosten für die Bewertung, die notarielle Abwicklung und den Grundbucheintrag tragen. Das macht Erbengemeinschaft, eine rechtliche Verbindung zwischen mehreren Erben, die gemeinsam ein Erbe antreten oft zur Belastung – besonders wenn keiner das Geld hat, um den anderen auszuzahlen.

Die gute Nachricht: Es gibt Wege, die Steuerlast zu senken. Wer früh plant, kann durch Schenkungen vor dem Tod den Freibetrag neu nutzen – jedes zehnte Jahr ist ein neuer Anlauf. Auch der Verkauf einer Immobilie vor dem Tod kann sinnvoll sein, wenn die Erben keine Lust auf Renovierung oder Miete haben. Wer eine Wohnung im Reihenhaus erbt, sollte prüfen, ob die Dachsanierung oder die Heizungsmodernisierung die Steuerbasis senken – denn Modernisierungskosten können vom Erbschaftswert abgezogen werden. Und ja, auch wenn Sie nur eine alte Couch oder ein paar Bücher bekommen: Der Wert wird erfasst, auch wenn er nur 50 Euro beträgt.

Was viele nicht wissen: Die Steuer wird nicht automatisch berechnet. Sie müssen selbst eine Erbschaftssteuererklärung abgeben – und zwar innerhalb von drei Monaten nach dem Tod. Wer das verschiebt, riskiert Zuschläge und Strafen. Die Finanzämter prüfen heute mit digitalen Tools, ob Immobilien, Konten oder Wertpapiere richtig gemeldet wurden. Wer glaubt, er könne etwas verheimlichen, irrt sich.

In den Beiträgen unten finden Sie konkrete Hilfen: Wie Sie die Erbschaftsteuer richtig berechnen, wann Sie einen Steuerberater brauchen, wie Sie eine Erbengemeinschaft ohne Streit organisieren und warum ein Testament oft mehr kostet, als es spart. Wir zeigen, wie Sie mit klaren Regeln und einfachen Schritten vermeiden, dass das Erbe zur finanziellen Belastung wird – egal ob Sie etwas bekommen oder etwas hinterlassen.