Bei einer Einliegerwohnung, eine wohnliche Einheit innerhalb eines Einfamilienhauses, die eigenständig nutzbar ist. Auch bekannt als Wohnung im Haus, muss sie gesetzlich vom Hauptwohnbereich abgetrennt sein – nicht nur räumlich, sondern auch brandschutztechnisch. Das ist kein Luxus, sondern eine Vorschrift des Brandschutz-Rechts. Jede Einliegerwohnung, egal ob neu gebaut oder umgebaut, muss als eigenständiger Brandabschnitt gelten. Das bedeutet: Feuer darf sich nicht einfach von der Hauptwohnung in die Nebenwohnung ausbreiten – und umgekehrt.
Dafür braucht es mehr als nur eine schwere Holztür. Es braucht Brandschutztüren, speziell geprüfte Türen, die Feuer und Rauch für mindestens 30 Minuten (EI 30) zurückhalten. Auch bekannt als Feuerwiderstandstüren, sind sie nicht irgendeine Innentür – sie tragen eine Prüfnummer und müssen in der Bauplanung dokumentiert werden. Die Wände zwischen den Wohnbereichen müssen ebenfalls eine bestimmte Feuerwiderstandsdauer haben. Meist ist das F 30 oder EI 30 – das heißt, sie halten Feuer und Hitze 30 Minuten lang ab. Dazu kommen auch die Öffnungen: Fenster, Lüftungsschächte, Kabeldurchführungen – alles muss so ausgeführt sein, dass es nicht zur Brandausbreitung beiträgt. Ein falsch verlegtes Kabel oder eine ungeprüfte Rohrleitung kann die ganze Sicherheit zunichte machen.
Diese Anforderungen gelten nicht nur für Neubauten. Wenn Sie eine bestehende Wohnung in Ihr Haus einbauen – etwa aus einem Keller, Dachgeschoss oder Anbau – dann müssen Sie die Brandschutzvorschriften, die im Landesbauordnung und der Musterbauordnung festgelegt sind. Auch bekannt als Baurechtliche Anforderungen, auch hier einhalten. Es reicht nicht, einfach eine schwere Holztür einzubauen und zu hoffen, dass es reicht. Die Türen müssen geprüft sein, die Montage muss nach Herstellerangaben erfolgen, und die Dichtungen müssen intakt sein. Viele Bauherren unterschätzen das – und zahlen später mit Strafen, Renovierungskosten oder sogar Versicherungsleistungen, die verweigert werden.
Was viele nicht wissen: Eine Einliegerwohnung mit fehlendem Brandschutz kann auch die Versicherung Ihres Haupthauses gefährden. Die Versicherung prüft bei Schadensfällen, ob alle rechtlichen Anforderungen erfüllt waren. Wenn nicht – dann zahlt sie unter Umständen nicht. Das ist kein theoretisches Risiko – das passiert jeden Monat in Deutschland.
In der folgenden Sammlung finden Sie konkrete Beiträge, die genau diese Themen aufgreifen: Wie Sie die richtigen Türen auswählen, welche Normen gelten, wie Sie eine bestehende Wohnung sicher umgestalten und was ein E-Check oder ein Energieaudit dabei mit dem Brandschutz zu tun haben. Es geht nicht nur um Holz und Design – es geht um Leben, Recht und Sicherheit.