Heizungskosten senken durch Modernisierung: 15 wirksame Maßnahmen 2025

Heizungskosten senken durch Modernisierung: 15 wirksame Maßnahmen 2025

Angela Shanks 5 Nov 2025

Im Jahr 2025 zahlt jeder deutsche Haushalt im Durchschnitt mehr als 2.000 Euro im Jahr für Heizung und Warmwasser. Das ist mehr als doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Doch es gibt einen Weg, das zu ändern: Heizungsmodernisierung. Nicht alle Maßnahmen sind teuer. Nicht alle brauchen einen kompletten Neubau. Manche einfachen Schritte sparen dir bis zu 30 Prozent der Kosten - und das schon im ersten Jahr.

1. Alten Heizkessel austauschen - die wichtigste Investition

Wenn deine Heizung älter als 20 Jahre ist, läuft sie mit einer Effizienz von nur noch 60 bis 70 Prozent. Das bedeutet: Jede dritte Euro, die du für Heizöl oder Gas ausgibst, fließt ungenutzt aus dem Schornstein. Ein moderner Brennwertkessel nutzt die Abgase und wandelt sie in zusätzliche Wärme um. Das spart bis zu 12 Prozent. Noch besser: Eine Wärmepumpe. Sie nutzt Umweltwärme aus Luft, Erde oder Grundwasser und kann deine Heizkosten um 50 bis 60 Prozent senken. Seit 2024 gilt: Öl- und Gasheizungen müssen nur noch ersetzt werden, wenn sie kaputt sind. Aber ab 2026 ist die Installation neuer Gas- oder Ölheizungen verboten. Wer jetzt umsteigt, profitiert von den höchsten Fördergeldern.

2. Hydraulischen Abgleich machen - kostenloses Potenzial

Viele Häuser haben eine Heizung, die nicht richtig eingestellt ist. Einige Radiatoren sind heiß, andere kalt. Das liegt nicht an der Heizung, sondern an der falschen Wasserzirkulation. Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass jedes Heizkörper genau die Menge Wasser bekommt, die es braucht. Keine Über- oder Unterversorgung. Das kostet zwischen 300 und 800 Euro - aber spart bis zu 15 Prozent Heizenergie. Die KfW fördert diesen Schritt mit bis zu 30 Prozent der Kosten. Und: Du kannst ihn machen, ohne die Heizung zu ersetzen.

3. Thermostatventile austauschen - kleine Maßnahme, große Wirkung

Alte Thermostate haben keine präzise Regelung. Sie öffnen und schließen ungenau. Neue, elektronische Thermostatventile passen die Temperatur automatisch an - und das sogar mit Programmierung. Du kannst festlegen: Im Wohnzimmer 21 Grad, im Schlafzimmer 18 Grad, im Flur nur 16 Grad. Und wenn du aus dem Haus bist, fährt die Heizung automatisch runter. Ein einfacher Austausch aller Ventile kostet unter 500 Euro und spart bis zu 10 Prozent. Keine Baustelle, kein Lärm - nur ein paar Stunden Arbeit eines Handwerkers.

4. Intelligente Thermostate einbauen - Heizen per App

Mit smarten Thermostaten wie dem Tado° oder der Vaillant vSmart kannst du deine Heizung von unterwegs steuern. Wenn du spät nach Hause kommst, schaltest du die Heizung per Smartphone ein. Wenn du im Urlaub bist, bleibt sie auf Sparmodus. Diese Systeme lernen auch deinen Tagesablauf und passen sich an. Sie zeigen dir, wann du am meisten Energie verbrauchst. Und sie verbinden sich mit deiner Wärmepumpe oder Solaranlage. Die Einsparung liegt bei 10 bis 15 Prozent - und du hast mehr Kontrolle als je zuvor.

5. Heizungspumpe ersetzen - Strom sparen, nicht nur Gas

Alte Umwälzpumpen verbrauchen so viel Strom wie ein Kühlschrank. Eine moderne Hocheffizienzpumpe braucht nur ein Zehntel davon. Sie läuft leiser, hält länger und passt ihre Leistung genau an den Bedarf an. Der Austausch kostet 400 bis 700 Euro - aber spart bis zu 100 Euro Stromkosten pro Jahr. Die Förderung über die KfW deckt bis zu 30 Prozent ab. Und: Du kannst sie ohne große Arbeiten einbauen, oft sogar im laufenden Betrieb.

6. Fenster tauschen - der zweitwichtigste Schritt

Fenster sind die größte Schwachstelle im Haus. Ein altes Einfachverglasungsfenster lässt so viel Wärme entweichen wie eine 50 cm dicke Wand. Dreifachverglaste Fenster mit Wärmedämmglas und Kunststoff- oder Holz-Alu-Rahmen reduzieren den Wärmeverlust um 80 Prozent. Die KfW fördert diesen Austausch mit bis zu 20 Prozent der Kosten. Im Jahr 2023 wurden 152.500 Fensterwechsel mit Förderung unterstützt - das ist mehr als jede andere Einzelmaßnahme. Die Investition amortisiert sich in 10 bis 15 Jahren - und du hast mehr Licht, weniger Lärm und keine Zugluft mehr.

Techniker führt einen hydraulischen Abgleich an Heizkörpern in einem älteren deutschen Haus durch, mit Messgeräten und warmem Licht.

7. Dachdämmung auflegen - Wärme bleibt oben

In einem ungeprüften Haus entweichen bis zu 25 Prozent der Wärme durch das Dach. Eine gute Dämmung mit Mineralwolle, Holzfaser oder Polyurethan bringt dir bis zu 30 Prozent Energieeinsparung. Die Dämmung wird zwischen den Sparren angebracht oder als Aufdachdämmung montiert. Die Kosten liegen zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter - aber die Förderung über die KfW deckt bis zu 30 Prozent ab. Und: Du kannst das auch nachträglich machen, ohne das Dach abzudecken.

8. Außenwanddämmung - die sichtbare Veränderung

Wenn deine Fassade aus den 70er oder 80er Jahren stammt, ist sie wahrscheinlich ein Wärmesieb. Eine Außenwanddämmung mit EPS, Mineralwolle oder Holzfaserplatten schützt nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Hitze im Sommer. Sie verhindert Schimmel und erhöht den Wohnkomfort. Die Einsparung liegt bei 20 bis 30 Prozent. Die Kosten sind höher - zwischen 80 und 150 Euro pro Quadratmeter - aber die Förderung ist bis zu 40 Prozent, wenn du gleichzeitig die Heizung erneuerst. Viele Kommunen bieten zusätzliche Zuschüsse an.

9. Kellerdecke dämmen - Wärme steigt nicht nach oben

Wenn dein Keller ungedämmt ist, entweicht bis zu 15 Prozent der Wärme durch die Decke. Eine einfache Dämmung mit XPS-Platten oder Mineralwolle kostet unter 1.000 Euro und spart bis zu 5 Prozent Heizenergie. Das ist eine der billigsten und schnellsten Maßnahmen. Du brauchst keinen Handwerker - du kannst es selbst machen. Und: Du erhöhst den Wohnkomfort im Erdgeschoss, weil die Fußböden wärmer bleiben.

10. Heizungsrohre dämmen - verlorene Wärme stoppen

Wärme verliert sich nicht nur durch Wände oder Fenster. Auch durch ungedämmte Rohre im Keller, im Dachboden oder in der Wand. Wenn du die Heizungsleitungen mit Schaumstoffschläuchen umwickelst, verhinderst du, dass die Wärme auf dem Weg zu den Heizkörpern entweicht. Das kostet 50 bis 150 Euro - und spart bis zu 5 Prozent. Es ist eine der einfachsten Maßnahmen, die fast jeder selbst machen kann. Und: Du brauchst keine Förderung, weil es so billig ist.

11. Pufferspeicher dämmen - Wärme speichern, nicht verlieren

Wenn du eine Wärmepumpe, Solarthermie oder einen Pelletkessel hast, hast du wahrscheinlich einen Pufferspeicher. Dieser Tank speichert Wärme - aber nur, wenn er gut gedämmt ist. Alte Speicher haben oft nur eine dünne Hülle. Eine moderne Dämmung mit 10 cm Polyurethan oder Mineralwolle reduziert die Wärmeverluste um bis zu 80 Prozent. Die Kosten liegen bei 300 bis 600 Euro - und die Einsparung ist spürbar, besonders in der Übergangszeit.

Vogelperspektive eines deutschen Hauses mit grafischen Energieeinsparungen durch Dämmung, Fenster und Wärmepumpe, symbolisch dargestellt.

12. Hybridheizung einbauen - Kombi aus Altem und Neuem

Du willst nicht sofort komplett auf Gas oder Öl verzichten? Dann überlege eine Hybridheizung. Kombiniere deine bestehende Gasheizung mit einer Solaranlage oder einer kleinen Wärmepumpe. Die Wärmepumpe sorgt im Frühjahr und Herbst für den Warmwasserbedarf und die Grundlast. Die Gasheizung springt nur im Winter ein. So sparst du bis zu 60 Prozent bei der Warmwasserbereitung und 30 Prozent beim Heizen. Die Förderung ist hier besonders hoch - bis zu 45 Prozent bei Kombination mit Solar.

13. Selektives Heizen - nur wo und wann es nötig ist

Du heizt dein ganzes Haus, obwohl du nur im Wohnzimmer bist? Das ist der größte Fehler. Selektives Heizen bedeutet: Heize nur die Räume, die du nutzt. Schließe Türen zu ungenutzten Zimmern. Stelle die Heizkörper in Gästebädern oder Abstellräumen auf Frostschutz. Mit intelligenten Thermostaten und programmierbaren Ventilen kannst du das automatisch steuern. Das spart bis zu 10 Prozent - ohne Investition.

14. Den ModernisierungsCheck nutzen - Förderung finden

Bevor du irgendetwas kaufst, mach den ModernisierungsCheck von co2online. Der kostenlose Online-Tool analysiert dein Haus - Alter, Größe, Heizart - und sagt dir, welche Maßnahmen sich lohnen. Er zeigt dir die Einsparung, die Kosten und die Förderung. Du bekommst eine individuelle Empfehlung. Der FördermittelCheck zeigt dir, ob du KfW-Zuschüsse, BAFA-Gelder oder kommunale Programme bekommst. Viele Hausbesitzer verpassen bis zu 10.000 Euro Förderung, weil sie nicht wissen, was möglich ist.

15. Nicht alles auf einmal - schrittweise sanieren

Du musst nicht dein ganzes Haus in einem Jahr sanieren. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) empfiehlt: Schritt für Schritt. Erst die Heizung, dann die Fenster, dann die Dämmung. Jeder Schritt reduziert die Last. Du sparst Geld, weil du nicht alles auf einmal bezahlen musst. Und du profitierst von steigenden Fördergeldern. Wer 2025 eine Wärmepumpe einbaut, bekommt 45 Prozent Zuschuss. Wer 2026 macht, bekommt vielleicht nur noch 40. Die Zeit arbeitet für dich - wenn du jetzt anfängst.

Was du jetzt tun kannst

1. Prüfe das Alter deiner Heizung. Ist sie älter als 20 Jahre? Dann ist der Austausch die erste Priorität. 2. Mach den ModernisierungsCheck von co2online - kostenlos und in 10 Minuten. 3. Frag deinen Heizungsinstallateur nach dem hydraulischen Abgleich - das ist oft gratis im Rahmen einer Wartung. 4. Tausche die Thermostatventile aus - du kannst das selbst machen. 5. Dämm die Rohre und die Kellerdecke - das kostet weniger als 500 Euro und spart sofort. Die meisten Maßnahmen sind nicht teuer. Die meisten sind schnell umsetzbar. Und die meisten werden vom Staat unterstützt. Du musst nicht alles auf einmal machen. Aber du musst anfangen. Denn die Energiepreise steigen weiter. Die Förderung sinkt. Und die Zeit läuft.

Wie viel spart man mit einer Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung?

Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sparst du im Durchschnitt 50 bis 60 Prozent der Heizkosten gegenüber einer alten Gasheizung. Bei einer modernen Gas-Brennwertanlage sind es immer noch 30 bis 40 Prozent. Die Einsparung hängt von der Dämmung deines Hauses ab. In gut gedämmten Häusern liegen die jährlichen Heizkosten nach dem Wechsel oft unter 800 Euro - selbst bei steigenden Strompreisen.

Kann ich eine Wärmepumpe auch in einem alten Haus einbauen?

Ja, das ist heute möglich - sogar in Häusern aus den 1950er Jahren. Wichtig ist: Die Heizkörper oder Fußbodenheizung müssen ausreichend groß sein, damit die Wärmepumpe mit niedrigen Vorlauftemperaturen (35-45 °C) arbeiten kann. In vielen Fällen reicht es, die Heizkörper zu vergrößern oder die Fußbodenheizung zu ergänzen. Die meisten Hersteller bieten spezielle Modelle für Altbauten an.

Welche Förderung gibt es für Heizungsmodernisierung 2025?

Für den Austausch einer Gas- oder Ölheizung gegen eine Wärmepumpe bekommst du 45 Prozent Zuschuss vom BAFA. Bei der Kombination mit Solarthermie steigt der Zuschuss auf 50 Prozent. Für die Dämmung von Dach, Fassade oder Kellerdecke gibt es 20 bis 30 Prozent Zuschuss. Der hydraulische Abgleich wird mit 30 Prozent gefördert. Alle Förderungen werden über das BAFA oder die KfW beantragt - meistens mit einem Antrag bei deinem Handwerker.

Wie lange dauert die Amortisation einer Heizungsmodernisierung?

Die Amortisationsdauer hängt von deiner alten Heizung und den Energiepreisen ab. Bei einer alten Ölheizung und einem Austausch gegen eine Wärmepumpe liegt sie heute bei 8 bis 12 Jahren - und das, obwohl die Energiepreise weiter steigen. Bei einem Austausch gegen einen Brennwertkessel ist sie sogar unter 6 Jahren. Mit Förderung reduziert sich die Laufzeit um 2 bis 4 Jahre. In einigen Fällen amortisiert sich die Maßnahme bereits nach 5 Jahren.

Was passiert, wenn ich meine alte Heizung nicht ersetze?

Wenn deine Heizung noch funktioniert, musst du sie nicht ersetzen - laut dem Heizungsgesetz 2024. Aber wenn sie kaputt ist, darfst du nur noch eine klimafreundliche Heizung einbauen. Ab 2026 darfst du keine neuen Gas- oder Ölheizungen mehr installieren. Außerdem sinkt der Wert deiner Immobilie, weil Käufer heute auf Energieeffizienz achten. Und du zahlst immer mehr für Heizung - die Kosten steigen jedes Jahr.