Hausrenovierungs-Kostenrechner
Eine Hausrenovierung ist ein umfassender Prozess, bei dem ein Gebäude von Grund auf modernisiert, repariert oder energetisch aufgerüstet wird. Wer sich fragt, Hausrenovierungskosten zu planen, muss viele Faktoren berücksichtigen - von der Auswahl der Bauunternehmen bis hin zu staatlichen Förderungen. Der folgende Leitfaden zeigt Schritt für Schritt, wie man ein realistisches Budget erstellt, wo man sparen kann und welche Fallstricke häufig übersehen werden.
1. Grundlegende Kostenfaktoren im Überblick
Bei einer kompletten Renovierungskosten-Analyse lassen sich vier Hauptkategorien identifizieren:
- Arbeitszeit - Löhne der Handwerker (Maurer, Elektriker, Installateure, etc.).
- Material - Materialkosten für Baustoffe, Sanitär, Heizung und Oberflächen.
- Planung & Verwaltung - Kosten für Architekten, Genehmigungen und Projektmanagement.
- Finanzierung & Förderungen - Zinsen, Darlehen und mögliche staatliche Zuschüsse.
Jede dieser Kategorien kann je nach Umfang der Sanierung stark variieren. Ein gutes Budget greift daher auf eine Kostenkalkulation zurück, die sowohl Durchschnittswerte als auch projektbezogene Besonderheiten berücksichtigt.
2. Typische Preisbereiche nach Renovierungsumfang
Die folgenden Zahlen basieren auf aktuellen Marktanalysen aus dem österreichischen Baugewerbe (2024/2025). Sie geben einen Anhaltspunkt, was ein durchschnittliches Einfamilienhaus pro Quadratmeter kosten könnte.
Sanierungstyp | Preis (€/m²) | Typische Leistungen |
---|---|---|
Komplettsanierung (Innen & Außen) | 1.500 - 2.300 | Elektro, Heizung, Sanitär, Fenster, Dämmung, Oberflächen |
Bad- und Küchenumbau | 1.200 - 1.800 | Fliesen, Anschlüsse, Möbel, Geräte |
Dach & Fassadendämmung | 800 - 1.200 | Dämmstoffe, Fassadenputz, Dachziegel |
Energieeffizienz‑Upgrade | 500 - 900 | Wärmedämmung, Heizungserneuerung, Photovoltaik |
Ein Haus mit 150m² Wohnfläche kann demnach zwischen 180.000€ und 345.000€ kosten, wenn alle genannten Leistungen inkludiert werden. Natürlich hängen die Endzahlen von Region, Bauunternehmen und individueller Ausstattungswahl ab.
3. Wie erstelle ich eine realistische Kostenkalkulation?
Eine solide Kalkulation folgt meist diesem Ablauf:
- Bestandsaufnahme: Prüfen Sie den Zustand von Tragwerk, Dach, Fenster und Haustechnik. EinSanierungsplan hilft, Lücken zu erkennen.
- Leistungsumfang festlegen: Entscheiden Sie, welche Räume komplett erneuert werden sollen und wo bereits vorhandene Elemente erhalten bleiben.
- Preisangebote einholen: Holen Sie mindestens drei schriftliche Angebote von Bauunternehmen ein. Achten Sie auf transparente Aufschlüsselung von Arbeitszeit und Material.
- Puffer einplanen: 10-15% des Gesamtkostenrahmens für unvorhergesehene Arbeiten (z.B. Schimmelbefall, Leitungsdefekte).
- Finanzierung sichern: Prüfen Sie Bankkredite, Bausparverträge und mögliche Förderungen (z.B. Sanierungsscheck Österreich).
Durch diese Struktur vermeiden Sie böse Überraschungen und haben klare Verhandlungsgrundlagen gegenüber den Auftragnehmern.

4. Sparpotentiale - wo lässt sich Geld sparen?
Nicht jede Ausgabe muss über das Budget hinausgehen. Folgende Tipps sind in der Praxis häufig erfolgreich:
- Materialwahl: Statt Luxusfliesen können hochwertige Standardprodukte fast 30% günstiger sein, bieten aber vergleichbare Qualität.
- Eigenleistung: Kleine Aufgaben wie Wandvorbereitung, Streichen oder das Verlegen von Sockelleisten können Sie selbst übernehmen, sofern Sie ein Basis‑Werkzeugset besitzen.
- Multipack‑Rabatte: Bestellen Sie alle benötigten Baustoffe bei einem Lieferanten, um Mengenrabatte zu erhalten.
- Energieeffizienz: Investieren Sie in eine gute Dämmung - die initialen Kosten amortisieren sich meist innerhalb von 5‑7 Jahren durch geringere Heizkosten.
- Förderprogramme nutzen: Der Sanierungsscheck plus regionale Zuschüsse können bis zu 20% der Kosten decken.
Denken Sie daran, dass Sparen nicht gleich Sparflamme bedeutet. Die Qualität der Arbeiten muss erhalten bleiben, sonst entstehen später höhere Nachbesserungskosten.
5. Rechtliche Rahmenbedingungen und Genehmigungen
In Österreich gelten klare Vorgaben, wann Sie eine Baugenehmigung benötigen. Besonders relevant sind:
- Umfassende Änderungen am Tragwerk.
- Vergrößerung der Wohnfläche um mehr als 10%.
- Einbau neuer Heizsysteme (z.B. Pelletkessel).
- Denkmalschutz bei älteren Gebäuden.
Falls eine Genehmigung nötig ist, sollten Sie diese frühzeitig beim zuständigen Bauamt beantragen. Der Aufwand dafür kann 2‑4Wochen betragen und kostet zwischen 300€ und 1.200€, abhängig von Umfang und Region.
6. Finanzierungsoptionen und Fördermittel im Detail
Nachfolgend ein Überblick über die gängigsten Finanzierungsmöglichkeiten:
- Bankdarlehen: Laufzeiten von 5‑20Jahren, Zinsen aktuell zwischen 2,1% und 3,5%.
- Bausparvertrag: Kombiniert Sparphase mit Darlehensphase, oft mit günstigerem Zinssatz.
- Öffentliche Förderungen: Sanierungsscheck (max. 12000€), Energiebonus für Dämmung und Heizungstausch (bis zu 30% Förderung).
- KfW‑Kredite (für österreichische Grenzregionen): Zinsgünstige Kredite für energetische Sanierungen.
Ein kluger Mix aus eigenem Kapital, günstigen Kreditbedingungen und Fördermitteln kann die Gesamtbelastung deutlich reduzieren.

7. Praxisbeispiel - Budgetplanung für ein Einfamilienhaus in Graz
Stellen Sie sich ein 180m² großes Haus vor, das komplett renoviert werden soll. Die Kostenaufstellung könnte so aussehen:
- Arbeitszeit (Handwerker, Architekt, Projektleiter): 150000€
- Material (Baustoffe, Sanitär, Elektro): 90000€
- Planung & Genehmigungen: 12000€
- Finanzierungskosten (Zinsen, Verwaltungsgebühren): 8000€
- Förderungen (Sanierungsscheck + Energiebonus): -30000€
Gesamtsumme ohne Puffer: 230000€. Mit einem 10%igen Sicherheitspuffer kommt man auf rund 253000€. Dieser Beispielwert gibt ein realistisches Bild - natürlich können individuelle Wünsche (z.B. Luxusbäder) die Zahlen nach oben treiben.
8. Checkliste für die abschließende Kostenkontrolle
- Alle Angebote schriftlich erhalten und verglichen?
- Leistungspunkte klar definiert (z.B. "inkl. Entsorgung" vs. "exkl. Entsorgung")?
- Puffer von mindestens 10% im Budget eingeplant?
- Finanzierungsplan inklusive Zinsbindung geprüft?
- Alle notwendigen Genehmigungen vor Baubeginn vorliegen?
- Fördermittel beantragt und Bewilligungsbescheid erhalten?
- Regelmäßige Baubesprechungen zur Kostenkontrolle eingeplant?
Wenn Sie diese Punkte abhaken, haben Sie die meisten finanziellen Überraschungen bereits im Griff.
Häufig gestellte Fragen
Wie genau berechne ich die Kosten pro Quadratmeter?
Teilen Sie die Gesamtkosten (Material + Arbeitszeit) durch die zu renovierende Fläche. Berücksichtigen Sie dabei Puffer und Förderungen, um den effektiven Preis zu erhalten.
Muss ich für jede Sanierung eine Baugenehmigung beantragen?
Nicht immer. Änderungen am Tragwerk, erhebliche Erweiterungen der Wohnfläche oder neue Heizsysteme erfordern meist eine Genehmigung. Kleinere Innenrenovierungen (Malerarbeiten, Bodenbeläge) sind in der Regel genehmigungsfrei.
Welche Förderungen kann ich für eine energetische Sanierung nutzen?
Der österreichische Sanierungsscheck, der Energiebonus und regionale Zuschüsse (z.B. Steiermark Förderungen) decken bis zu 30% der Kosten. Antrag ist in der Regel über das Bundesministerium für Klimaschutz möglich.
Lohnt sich Eigenleistung wirklich?
Ja, wenn Sie über Grundkenntnisse und das passende Werkzeug verfügen. Eigenleistung reduziert Arbeitszeitkosten, birgt aber das Risiko von Qualitätsmängeln, wenn Sie unsicher sind.
Wie finde ich ein zuverlässiges Bauunternehmen?
Achten Sie auf Referenzen, geprüfte Meisterbetriebe und klare Angebotsstruktur. Holen Sie drei Offerten ein und prüfen Sie Kundenbewertungen auf Plattformen wie „Herold“ oder „Bauamt.
Jörg Gerlach
Oktober 14, 2025 AT 21:14Eine gründliche Kostenaufstellung ist das Fundament jeder Sanierung. Ohne klare Zahlen gerät man schnell in das Chaos der Nachträge.
Dries De Schepper
Oktober 16, 2025 AT 01:01Du verstehst nicht, dass die meisten Bauunternehmen ihre Preise verstecken! Sie verstecken die wahren Kosten hinter falschen Angeboten und lassen dich im Dunkeln tappen.