Wie lange hält ein Dach aus den 70er Jahren? - Lebensdauer und Pflege

Wie lange hält ein Dach aus den 70er Jahren? - Lebensdauer und Pflege

Anneliese Kranz 8 Okt 2025

Dachlebensdauer-Rechner

Verbleibende Lebensdauer berechnen

Ermittle für dein Dach aus den 70er Jahren, wie viele Jahre es noch hält und wann eine Sanierung empfohlen wird.

Wichtige Punkte

  • Ein Dach aus den 70er Jahren hat eine erwartete Lebensdauer von 30‑50Jahren, je nach Material und Pflege.
  • Regelmäßige Dachinspektion die Kontrolle von Dachbestandteilen auf Schäden, Undichtigkeiten und Verschleiß kann Probleme frühzeitig erkennen.
  • Typische Schwachstellen sind Feuchtigkeitsschäden Eintritt von Wasser in die Dachkonstruktion, der zu Holzfäule oder Schimmel führt und abgeplatzte Dachabdichtung die Schicht, die das Dach vor Wasser schützt, besonders bei Flachdächern.
  • Eine rechtzeitige Dachsanierung die umfassende Überholung des Dachs, inklusive Austausch verschlissener Teile verlängert die Nutzungsdauer um bis zu 20Jahre.
  • Wenn die Kosten für Reparatur 50% der Neubaukosten erreichen, ist ein kompletter Ersatz meist ökonomischer.

Ein Dach aus den 70er Jahren ein Dach, das in den 1970‑er‑Jahren gebaut wurde und typischerweise Materialien wie Tonziegel, Betonplatten oder Flachdach‑Abdichtungen verwendet steht heute vor der Frage, ob es noch tragfähig ist oder bald ausgetauscht werden muss. In diesem Beitrag erfährst du, welche Faktoren die Dachlebensdauer bestimmen, welche Warnsignale du beim Blick aufs Dach erkennen kannst und wie du mit gezielter Pflege-oder einer Sanierung-noch viele Jahre herauszuholen bekommst.

Was beeinflusst die Lebensdauer eines Dachs?

Die Haltbarkeit hängt von drei Hauptaspekten ab: Material, Bauqualität und Wartung. In den 70er‑Jahren waren vor allem drei Dachtypen verbreitet:

  • Dachziegel Ton- oder Betonziegel, die auf einem Gefälledach verlegt werden
  • Betondach große Betonplatten, die meist auf Flachdächern eingesetzt wurden
  • Flachdach ein nahezu ebenerdiges Dach, das besonders auf modernen Gebäuden vorkommt mit einer speziellen Dachabdichtung Schutzschicht aus Bitumen, EPDM oder PVC

Jedes Material hat eine typische Nutzungsdauer:

  • Dachziegel: 30‑50Jahre, bei guter Belüftung sogar 60Jahre.
  • Betondach: 25‑35Jahre, häufig schneller rissig bei schlechter Drainage.
  • Flachdach: 15‑30Jahre, weil die Abdichtung stark von UV‑Strahlung und mechanischer Belastung betroffen ist.

Die Bauqualität spielt eine große Rolle: falsche Unterkonstruktion, fehlende Lüftungsflächen oder schlechte Anschlussdetails verkürzen die Lebensdauer um ein Vielfaches.

Roofer prüft auf einem Ziegeldach ein rissiges, mit Moos bedecktes Dach.

Wie alt ist dein Dach wirklich?

Der erste Schritt ist, das Baujahr zu bestätigen. Baupläne, Rechnungen oder das Grundbuch können Aufschluss geben. Oft reicht ein Blick auf das Dachziegel Material und Form, die sich im Laufe der Jahrzehnte wenig geändert haben. Bei Betondächern erkennt man das Alter an der Oberflächenstruktur und den Fugen.

Danach folgt die Dachinspektion eine systematische Begutachtung des Dachs, meist von oben oder über ein Gerüst. Dabei checkst du:

  1. Den Zustand der Dachabdichtung abdeckende Schicht, die das Dach vor Wasser schützt (bei Flachdächern).
  2. Risse, fehlende oder geknickte Dachziegel Ton- oder Betonziegel.
  3. Ansammlungen von Moos, Algen oder Flechten, die die Wasserableitung behindern.
  4. Erstklassige Anzeichen von Feuchtigkeitsschäden Wasserinfiltration, die zu Rost, Schimmel oder Holzfäule führen kann.

Ein gutes Bildmaterial (z.B. Drohnenaufnahmen) kann später beim Fachbetrieb die Bewertung erleichtern.

Typische Schwachstellen und Warnsignale

Bei Dächern aus den 70er‑Jahren triffst du häufig auf diese Probleme:

  • Risse im Beton - entstehen durch thermische Spannungen und fehlerhafte Armierung.
  • Verrottete Dachabdichtung Abdichtungsbahn, die ihre Elastizität verloren hat, besonders bei Bitumen‑Böden.
  • Ausgelaufene Dachziegel Ziegel, deren Rand abbröckelt ist, meist durch Frost‑&&Tau‑Zyklen.
  • Starke Staubablagerungen, die das Wasser von den Fallrohren abhalten.
  • Unzureichende Belüftung der Dachsparren, was zu Kondensation und dann zu Feuchtigkeitsschäden Problemen wie Schimmel und Holzfäule führt.

Ein leises Tröpfeln im Dachgeschoss oder vergrößerte Flecken an der Decke sind meist das erste Anzeichen von Undichtigkeit.

Wartung - So verlängerst du die Lebensdauer

Regelmäßige Pflege kostet wenig, spart aber viel Geld. Hier ein Jahresplan:

  • Frühling: Dach von außen säubern, Moos entfernen, Regenrinnen prüfen.
  • Sommer: Sichtprüfung der Dachabdichtung Schicht bei Flachdächern - Risse ausbessern.
  • Herbst: Fallrohre reinigen, lose Ziegel sichern, eventuell ein Profi‑Check für die Dachinspektion Durchführung mit Fachpersonal.
  • Winter: Nach starkem Schneefall Lasten entfernen, um Durchbiegungen zu vermeiden.

Ein kleiner Aufwand wie das Auftragen von spezieller Ziegel‑Imprägnierung kann die Widerstandsfähigkeit gegen Frost und Algen deutlich steigern.

Illustration eines Flachdachs mit Schichten und vier Saison‑Pflege‑Szenen.

Sanierung oder Neubau? Entscheidungs‑Kriterien

Eine Dachsanierung Umfangreiche Überholung, bei der beschädigte Bauteile erneuert werden lohnt sich, wenn das Tragwerk noch solide ist und die Kosten für Reparaturen unter 30‑40% einer kompletten Neuinstallation liegen.

Wenn du bei der letzten Inspektion mehr als ein Drittel der Dachfläche ersetzt hast oder die statische Belastbarkeit nicht mehr stimmt, ist ein kompletter Neubau die bessere Wahl.

Vergleich typischer 70er‑Dächer
Typ Durchschnittliche Lebensdauer Häufige Schäden Wartungsaufwand
Dachziegel (Ton) 30‑50Jahre Risse, Bruch, Moos mittel (jährliche Reinigung)
Betondach 25‑35Jahre Risse, Ausbluten von Beton hoch (Abdichtung prüfen)
Flachdach (Bitumen) 15‑30Jahre Undichtigkeiten, Risse in Abdichtung sehr hoch (alle 2‑3Jahre erneuern)

Checkliste für Hausbesitzer

  • Baudokumente prüfen - Baujahr und verwendete Materialien notieren.
  • Visuelle Kontrolle mindestens einmal im Jahr - besonders nach starkem Wetter.
  • Feuchtigkeit im Dachgeschoss messen (z.B. Hygrometer).
  • Risse, fehlende Ziegel, beschädigte Abdichtung sofort reparieren lassen.
  • Fachgerechte Dachinspektion Einschätzung durch Dachdecker, inkl. Fotodokumentation alle 5‑7Jahre planen.
  • Kosten‑Nutzen‑Rechnung: Reparaturkosten vs. 50% der Neubaukosten.

Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich, ob die Dachabdichtung versagt?

Achten Sie auf Tropfen an Innenwänden, dunkle Flecken an der Decke und muffigen Geruch. Außen sehen Sie oft Blasen, Risse oder lose Bahnen in der Abdichtung.

Kann ein Dach aus den 70er Jahren noch energetisch saniert werden?

Ja. Durch nachträgliche Wärmedämmung (z.B. Aufsparrendämmung) und die Erneuerung der Abdichtung lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen, ohne das gesamte Dach zu entfernen.

Was kostet eine typische Dachsanierung bei einem 70er‑Dach?

Die Preise variieren stark. Für ein 150m² großes Ziegeldach liegen die Kosten zwischen 12.000€ und 20.000€, bei Flachdächern kann die Abdichtung allein schon 15.000€ bis 25.000€ kosten.

Wie oft sollte man ein 70er‑Dach komplett neu decken lassen?

Bei guter Pflege kann ein Ziegeldach 40‑50Jahre halten. Sobald die Lebensdauer von ca. 30Jahren überschritten ist, sollte ein kompletter Ersatz ernsthaft in Betracht gezogen werden.

Welches Material ist für eine Nachrüstung am besten geeignet?

Für bestehende Ziegeldächer ist eine hochwertige Bitumen‑ oder EPDM‑Abdichtung empfehlenswert. Bei Betonplatten empfiehlt sich eine elastische PU‑Dachbeschichtung, die Risse flexibel ausgleichen kann.