Kosten für eine komplette Dachsanierung: Ihre Budgetübersicht 2025

Kosten für eine komplette Dachsanierung: Ihre Budgetübersicht 2025

Anneliese Kranz 18 Dez 2025

Ein kaputtes Dach ist mehr als ein Ärgernis - es ist eine Geldquelle, die jeden Monat durch undichte Stellen, kalte Decken und hohe Heizkosten leerläuft. Doch eine komplette Dachsanierung klingt nach einem riesigen, unübersichtlichen Projekt. Wie viel kostet das wirklich? Und was genau ist in diesem Preis enthalten? In diesem Artikel klären wir alle Kostenfaktoren - ohne Versteckspiel, ohne Überraschungen. Sie bekommen eine klare, aktuelle Budgetübersicht für 2025, basierend auf echten Zahlen aus Österreich und Deutschland.

Was kostet eine Dachsanierung pro Quadratmeter?

Die einfache Antwort: zwischen 100 und 600 Euro pro Quadratmeter. Aber das sagt noch nichts. Denn es macht einen riesigen Unterschied, ob Sie nur die Dachziegel austauschen oder komplett neu dämmen, den Dachstuhl erneuern und eine Photovoltaik-Anlage draufsetzen. Die meisten Hausbesitzer unterschätzen das.

Wenn Sie nur die Dacheindeckung erneuern - also alte Ziegel oder Schindeln durch neue ersetzen - liegen die Kosten bei 90 bis 160 Euro pro Quadratmeter. Das ist die günstigste Variante. Aber: Sie sparen kaum Energie. Wenn Sie dagegen auch eine Dämmung einbauen, steigen die Kosten auf 140 bis 315 Euro pro Quadratmeter. Das ist der Standard für eine sinnvolle Sanierung heute. Und wenn der Dachstuhl marode ist, müssen Sie mit 190 bis 560 Euro pro Quadratmeter rechnen. Das ist kein kleines Projekt mehr.

Bei einer durchschnittlichen Dachfläche von 150 Quadratmetern bedeutet das:

  • Nur Dacheindeckung: 13.500 bis 24.000 Euro
  • Dacheindeckung + Dämmung: 21.000 bis 47.250 Euro
  • Komplettsanierung mit Dachstuhl: 28.500 bis 84.000 Euro

Das klingt viel. Aber es ist real. Und es ist auch die einzige Möglichkeit, um langfristig Geld zu sparen.

Was ist in den Kosten enthalten?

Es ist nicht nur das Material. Viele vergessen die Nebenkosten - und dann kommt die böse Überraschung. Die Gesamtkosten setzen sich so zusammen:

  • Material (55 %): Ziegel, Dämmplatten, Unterspannbahnen, Dachrinnen, Dachfenster. Hier haben die Preise seit 2023 um fast 25 % zugelegt. Holz, Dämmstoffe, Metall - alles ist teurer geworden.
  • Lohn (30 %): Ein Dachdecker verdient heute zwischen 50 und 85 Euro pro Stunde. In Bayern oder Wien sind es oft die höheren Werte. Ein Team braucht 4 bis 8 Wochen, je nach Dachgröße und Wetter. Das addiert sich.
  • Nebenkosten (15 %): Das ist der Teil, den man am meisten unterschätzt. Hier kommen Gerüstbau (1.000 bis 3.000 Euro), Entsorgung des alten Dachmaterials (2.000 bis 4.500 Euro), Statikgutachten (800 bis 2.500 Euro) und Genehmigungsgebühren hinzu. In Bayern oder Nordrhein-Westfalen brauchen Sie einen vollständigen Bauantrag - das kostet Zeit und Geld.

Ein Beispiel: Sie sanieren 145 m² mit Dämmung. Die Materialkosten betragen 28.000 Euro, die Lohnkosten 12.000 Euro. Dann kommen 2.500 Euro Gerüst, 3.000 Euro Entsorgung und 1.200 Euro Statik. Das sind schon 46.700 Euro - ohne Förderung. Und das ist kein Ausreißer, das ist Standard.

Regionale Unterschiede: Warum kostet es in Wien mehr als in Graz?

Ja, es macht einen Unterschied, wo Sie wohnen. In Bayern liegen die Gesamtkosten für eine mittlere Dachsanierung bei 13.000 bis 18.000 Euro. In Baden-Württemberg sind es 11.500 bis 16.500 Euro. In Sachsen oder im Osten Österreichs reichen oft 8.500 bis 12.000 Euro aus.

Warum? Drei Gründe:

  • Löhne: In München oder Salzburg zahlen Sie mehr für Handwerker als in Linz oder Klagenfurt.
  • Transport: Ein LKW mit Dachziegeln aus der Obersteiermark kostet weniger als einer aus Bayern, der 200 km fahren muss.
  • Genehmigungen: In einigen Bundesländern brauchen Sie nur eine Bauanzeige. In anderen brauchen Sie einen detaillierten Bauplan - und einen Architekten. Das kostet extra.

Wenn Sie in Graz wohnen, sind Sie im mittleren Preissegment. Aber vergleichen Sie immer mindestens drei Angebote - und fragen Sie explizit nach den Nebenkosten.

Schnitt durch ein modernes Dach mit Schichten aus Ziegeln, Dämmung und Unterkonstruktion, Kostenverteilung visualisiert.

Die Förderung: Wie viel Geld bekommen Sie zurück?

Die gute Nachricht: Sie bekommen bis zu 20 % der Kosten zurück - wenn Sie es richtig machen. Seit Anfang 2025 hat das BAFA seine Förderbedingungen deutlich verbessert. Die Förderung gilt jetzt für:

  • Dachdämmung (oben oder zwischen den Sparren)
  • Neue Dacheindeckung mit Energieeffizienz-Nachweis
  • Statikverstärkungen, die zur Dämmung nötig sind
  • Photovoltaik-Anlagen, wenn sie im Rahmen der Sanierung installiert werden

Maximal können Sie jetzt 60.000 Euro förderfähige Kosten pro Wohnung geltend machen. Das bedeutet: Bei einer Sanierung von 45.000 Euro bekommen Sie bis zu 9.000 Euro Zuschuss. Die Förderung wird nicht als Kredit vergeben - sie ist ein direkter Zuschuss. Sie zahlen erst, dann bekommen Sie das Geld zurück.

Wichtig: Sie brauchen einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Ohne ihn gibt es keine Förderung. Den erstellt ein Energieberater - und er kostet etwa 500 bis 800 Euro. Aber: Diese Kosten können Sie auch mitförderen lassen. Es lohnt sich.

Photovoltaik auf dem neuen Dach: Ja oder nein?

43 % der Hausbesitzer in 2025 entscheiden sich für eine Kombination aus Dachsanierung und Photovoltaik. Warum? Weil es jetzt einfacher und günstiger ist. Wenn Sie das Dach ohnehin neu machen, können Sie die Solarmodule direkt auf die neue Unterkonstruktion montieren - ohne später bohren oder abdichten zu müssen.

Die Zusatzkosten liegen zwischen 10.500 und 23.500 Euro, je nach Größe der Anlage. Aber: Sie bekommen dafür eine Förderung von bis zu 20 %, und die Einsparungen bei den Stromkosten sind enorm. Ein 10 kWp-System spart jährlich 1.200 bis 1.800 Euro - und die Anlage hält 25 Jahre. Wenn Sie die Dachsanierung mit PV kombinieren, amortisiert sich die Investition oft in 10 bis 12 Jahren.

Ein Tipp: Wählen Sie einen Anbieter, der Dachdecker und PV-Installateur in einem ist. So vermeiden Sie Doppelarbeit und teure Schnittstellen.

Wie lange dauert eine Dachsanierung?

Ein kleines Dach mit 100 m² und nur Dacheindeckung: 2 bis 3 Wochen. Eine komplette Sanierung mit Dämmung, Dachstuhl und PV: 6 bis 8 Wochen. Wetter spielt eine große Rolle. Regen, Schnee, Wind - das verzögert alles. Planen Sie deshalb immer eine Pufferzeit von 10 bis 14 Tagen ein.

Während der Arbeiten ist Ihr Dach nicht wasserdicht. Sie brauchen eine vorübergehende Abdeckung. Und: Sie müssen mit Lärm rechnen. Die meisten Handwerker arbeiten montags bis samstags, von 7:30 bis 17 Uhr. Informieren Sie Ihre Nachbarn - das vermeidet Konflikte.

Hausbesitzer vor neuem Dach mit Photovoltaik-Anlage, hält Finanzübersicht mit 20 % Förderung.

Was können Sie tun, um Kosten zu senken?

Einige Tipps, die wirklich helfen:

  • Planen Sie im Winter: Von November bis Februar sind die Preise um 15 bis 25 % niedriger. Die Handwerker haben weniger Arbeit - und sind daher flexibler mit den Preisen.
  • Vermeiden Sie Subunternehmer: Viele Firmen vergeben Teile der Arbeit an kleinere Betriebe. Das erhöht das Risiko von Fehlern. Fragen Sie direkt beim Hauptunternehmer nach, wer was macht.
  • Verwenden Sie keine Billigmaterialien: Ein günstiger Dämmstoff kann später schimmeln oder zusammenbrechen. Investieren Sie in geprüfte Produkte mit Zertifikaten (z. B. CE-Kennzeichnung, ETAG).
  • Verhandeln Sie nicht nur den Preis - verhandeln Sie die Leistung: Ein Angebot mit 25.000 Euro klingt gut. Aber: Ist die Dämmstärke 18 cm oder nur 12 cm? Ist das Gerüst inklusive? Ist die Entsorgung inbegriffen? Fragt man nicht, zahlt man mehr.

Was passiert, wenn Sie nichts tun?

Ein undichtes Dach lässt Wärme entweichen. Das kostet Sie jährlich 600 bis 800 Euro an Heizkosten - und das bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus. Das ist wie jedes Jahr 50 Euro in den Müll zu werfen. Außerdem droht Schimmel, Holzschäden und ein Wertverlust Ihres Hauses. Die neuen Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) verlangen ab 2025, dass bei jeder Dachsanierung eine Mindestdämmung eingebaut wird. Wer nicht nachzieht, kann später nicht mehr verkaufen - oder muss teuer nachrüsten.

Die Dachsanierung ist keine Ausgabe - sie ist eine Investition. Und zwar in Ihre Zukunft, Ihre Gesundheit und Ihre finanzielle Sicherheit.

Wie finden Sie den richtigen Dachdecker?

Es gibt über 12.000 Dachdeckerbetriebe in Deutschland und Österreich. Aber nicht alle sind gleich. Achten Sie auf:

  • Handwerksmeisterbrief: Nur Meister dürfen Dachsanierungen mit Förderung durchführen.
  • Referenzen: Fordern Sie 3 aktuelle Referenzen an - und rufen Sie die Kunden an. Fragen Sie: War alles sauber? Gab es Überraschungen? War der Termin eingehalten?
  • Garantie: Mindestens 5 Jahre auf Material und Arbeit. Bei Dachdämmung oft 10 Jahre.
  • Kein Vorkasse: Bezahlen Sie nie mehr als 30 % im Voraus. Die letzte Rechnung kommt erst, wenn alles fertig ist und Sie zufrieden sind.

Die durchschnittliche Bewertung auf Trustpilot liegt bei 3,8 von 5 Sternen. Das klingt nicht perfekt - aber es ist real. Die meisten Beschwerden gehen auf versteckte Kosten oder schlechte Kommunikation zurück. Klare Verträge vermeiden das.

Wie hoch ist die BAFA-Förderung für eine Dachsanierung im Jahr 2025?

Im Jahr 2025 können Sie bis zu 20 % der förderfähigen Kosten zurückerhalten, maximal 60.000 Euro pro Wohneinheit. Voraussetzung ist ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) und die Einhaltung der Energieeffizienzstandards des Gebäudeenergiegesetzes. Die Förderung gilt für Dämmung, neue Dacheindeckung, statische Maßnahmen und Photovoltaik-Anlagen, wenn sie im Rahmen der Sanierung installiert werden.

Kann ich eine Dachsanierung selbst machen, um Geld zu sparen?

Theoretisch ja - aber praktisch nein. Die Dachsanierung ist ein komplexes Projekt mit hohen Sicherheits- und rechtlichen Anforderungen. Sie brauchen eine Baugenehmigung, statische Berechnungen und einen Nachweis der Dämmleistung. Ohne Fachwissen riskieren Sie undichte Stellen, Schimmel, Strukturbrüche und den Verlust der Förderung. Selbst bei kleinen Reparaturen ist ein Meisterbetrieb nötig, um die Garantie und Förderfähigkeit zu sichern.

Warum steigen die Kosten für Dachsanierungen so stark?

Die Preise steigen vor allem durch höhere Materialkosten - Dämmplatten, Holz, Metall und Ziegel sind seit 2023 um 20 bis 30 % teurer geworden. Außerdem steigen die Löhne der Handwerker, da es an Fachkräften mangelt. Zudem müssen alle Sanierungen heute strenge Energieeffizienzstandards erfüllen, was zusätzliche Materialien und Arbeitsschritte erfordert. Die Förderung gleicht das teilweise aus, aber die Grundkosten sind gestiegen.

Wie lange hält eine neue Dachsanierung?

Eine moderne Dachsanierung mit hochwertigen Materialien und fachgerechter Ausführung hält mindestens 40 bis 60 Jahre. Ziegel und Tonplatten sind besonders langlebig. Dämmungen halten 30 bis 50 Jahre, je nach Qualität. Der Dachstuhl kann bei guter Pflege sogar über 80 Jahre halten. Regelmäßige Kontrollen alle 5 bis 7 Jahre verlängern die Lebensdauer deutlich.

Was passiert, wenn ich die Dachsanierung nicht mit Förderung mache?

Sie zahlen mehr - und verlieren langfristig Geld. Ohne Förderung müssen Sie die vollen Kosten tragen. Außerdem riskieren Sie, dass Ihr Haus nicht mehr den gesetzlichen Energiestandards entspricht. Ab 2025 müssen alle Sanierungen eine Mindestdämmung aufweisen. Wer das nicht macht, kann sein Haus später nicht mehr verkaufen - oder muss nachträglich teuer nachrüsten. Die Förderung ist kein Geschenk - sie ist eine Investition in Ihren Wert.

1 Comment

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    thord grime

    Dezember 18, 2025 AT 13:23

    ich hab letztes jahr mein dach machen lassen und war total überrascht, wie viel das kostet… aber jetzt, wo ich die heizkosten sehe, war’s die beste entscheidung ever. kein schimmel mehr, warme decke, und die sonne lacht auch noch drauf :)

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